Warum s/w?
Gelegentlich bemerke ich ein gewisses Befremden beim Betrachten meiner Fotos. Die Frage ist immer die selbe: warum nur Schwarz und Weiß? Oder andersrum formuliert: huh, wo ist denn die Farbe? Ich vermute sogar, dass es vorkommt, dass sich jemand die Bilder anschaut und dann mangels Farbe nie mehr zurückkehrt. Okay, wenn es so ist, dann ist es so.
Ich sehe das anders: durch das Weglassen der Farbe füge ich dem Bild etwas hinzu. Dadurch findet eine Entfremdung von der natürlichen Sichtweise statt. Ebenfalls dazu bei trägt der Beschnitt auf das quadratische Format, den ich manchmal wähle. Als ich das letzte Mal ernsthaft versucht war, Fotos in Farbe zu entwickeln, da ist mir der Gedanke durch den Kopf geschossen: das sieht ja so aus, wie es wirklich war. Und irgendwie war ich damit nicht zufrieden.
Sicher ist auch nicht jedes meiner Bilder gut, vielleicht überhaupt nur wenige, möglicherweise kaum eines. Aber ich versuche nicht, sie über den Einsatz von Farbe interessant zu machen. Möglicherweise gibt es Fotos, die farbig entwickelt besser wären, zugegeben. Aber erstens ist mir das weniger wichtig als ein einheitlicher Stil. Und zweitens ist es mir zu anstrengend, das bei jedem Bild einzeln beurteilen zu müssen.
Dabei will ich nicht sagen, dass ich für jetzt und alle Zeiten nur noch monochrome Bilder veröffentlichen werde und ein paar farbige sind inzwischen ja tatsächlich auch vertreten. Aber im Grund finde ich schwarz-weiß besser!